Bessere Ernte- und Klimavorhersagen – weniger Hungerkrisen
Bundesministerin Julia Klöckner unterzeichnet Projektvertrag zur Förderung von GEOGLAM
Um den Hunger in der Welt zu bekämpfen sind umfangreiche und valide Daten über Ernte- und Witterungsbedingungen unerlässlich – lokal wie global. Deshalb hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, heute einen Vertrag zur Förderung der „Group on Earth Observations Global Agricultural Monitoring Initiative“ (GEOGLAM) unterzeichnet. Das Bundesministerium unterstützt die Initiative, die auf einen G20-Beschluss zurückgeht, in den kommenden drei Jahren mit rund 800.000 Euro.
GEOGLAM nutzt die Fernerkundung per Satellit, um Daten zu sammeln. Hauptprodukt ist der „Crop Monitor“. Er gibt einen Überblick über die Ernteschätzungen für Mais, Weizen, Sojabohnen und Reis. Diese vier Kulturen decken über 80 Prozent des weltweiten Handels für wichtige Ernährungsgüter ab. Anhand der Daten ist es möglich, Extremwetterereignisse wie Dürren besser vorherzusagen.
Julia Klöckner: „GEOGLAM kann ein wirksames Instrument sein, um Versorgungsengpässen und Hungerkrisen wirksam entgegenzuwirken. Länder, in denen die Ernährung nicht immer gesichert ist, können mithilfe der Daten frühzeitig auf mögliche Krisen in der Pflanzenproduktion aufmerksam gemacht werden. Prävention statt Reaktion, darum geht es. Die Initiative unterstützen wir deshalb aus voller Überzeugung. Wichtig ist aber, dass wir gemeinsam zu einem dauerhaften Mechanismus zur Finanzierung kommen.“
GEOGLAM finanziert sich derzeit überwiegend aus freiwilligen Beiträgen. Eine dauerhafte Finanzierung ist aber vorgesehen über die G20-Mitglieder sowie internationale Geldgeber, darunter Länder, die im Weltwirtschaftsforum vertreten sind.
Hintergrund
Vor dem Hintergrund stark steigender und schwankender Nahrungsmittelpreise in den Jahren 2007/08 und 2010/11 haben die G20-Staaten 2011 den „Action Plan on Food Price Volatility“ beschlossen. Dessen operative Komponenten sind das „Agricultural Market Information System“ (AMIS) und die „GEO Global Agricultural Monitoring Initiative“ (GEOGLAM).
GEOGLAM arbeitet zusammen mit der Group on Earth Observation (GEO) und zählt zu den vier Flaggschiff-Initiativen dieser Organisation. GEO ist eine internationale zwischenstaatliche Initiative zur Koordinierung und Förderung der Erdbeobachtung. Sie befasst sich mit der Verbesserung der Verfügbarkeit, des Zugangs und der Nutzung von Erdbeobachtung (von Satelliten und In-situ-Messungen) zur Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in verschiedensten Sektoren. Die globalen Prioritäten orientieren sich an den Nachhaltigen Entwicklungszielen sowie den Anforderungen, die sich aus dem Klimawandel und der Reduktion von Katastrophenrisiken ergeben.