Özdemir: Europa muss die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und ihre regional angepassten Waldbewirtschaftungskonzepte berücksichtigen
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute in Berlin das EU-Symposium „Wald trifft Politik“ des Deutschen Forstwirtschaftsrates eröffnet.
Dazu erklärt Bundesminister Özdemir: „Wälder sind die Klimaanlage der Welt, Refugium für viele bedrohte Arten und Lieferant für unseren wertvollsten nachwachsenden Rohstoff, das Holz. Angesichts der globalen Klima- und Biodiversitätskrise schaut auch die EU zunehmend auf die Wälder und wie deren Beiträge zu den übergeordneten EU-Zielen möglichst positiv ausgestaltet werden können. Bei zunehmend in Brüssel koordinierter Umweltpolitik sieht auch die Bundesregierung die Notwendigkeit einer verstärkten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wobei die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten und ihre regional angepassten Waldbewirtschaftungskonzepte zu berücksichtigen sind. Die Klimakrise stellt eine echte Bedrohung für unsere Wälder dar. Gleichzeitig sind sie unser wichtigster Verbündeter beim Kampf gegen die Klimakrise. Unser gemeinsamer Fokus in der EU ist daher die Schaffung angepasster, widerstandsfähiger, aber auch multifunktionaler Wälder.“
Özdemir kündigte an, als Vorsitzender der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (FOREST EUROPE Prozess) im Rahmen des High-Level Policy Dialogue zu einer Veranstaltung am 30. August 2022 einzuladen. Thema soll der Erhalt der Biodiversität in bewirtschafteten Wäldern sein.
Die Bundesregierung unterstützt die Bemühungen zum Schutz alter, besonders wertvoller Wälder in der gesamten EU, als bedeutende Kohlenstoffspeicher und Orte biologischer Vielfalt. Gleichzeitig muss aber auch an die Wälder als wichtige heimischer Rohstoffquelle und die auch künftige Verfügbarkeit des nachwachsenden Rohstoffes Holz gedacht werden.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich dafür ein, dass die Waldbesitzer angesichts der Herausforderungen finanziell unterstützt werden, wofür aktuell sowohl EU-weit wie auch in Deutschland geeignete Honorierungssysteme ausgelotet werden. Auf Vorschlag des BMEL sieht die Bundesregierung im Energie- und Klimafonds 2022/2023 sowie im Finanzplan bis 2026 Mittel in Höhe von 900 Millionen Euro vor.