Erschienen am im Format Pressemitteilung Nr. 100/2024

Staatssekretärin Nick: "Stillende brauchen mehr Unterstützung und Akzeptanz"

Weltstillwoche 2024 wirbt für stillfreundlichere Strukturen und Angebote

Für einen gesunden Start ins Leben ist das Stillen von großer Bedeutung. Die diesjährige Weltstillwoche unter dem Motto "Stillfreundliche Strukturen. Für alle." wirbt dafür, Schwangere und stillende Mütter besser zu unterstützen. Von 30. September bis 6. Oktober gibt es deutschlandweit zahlreiche Aktionen und Informationen rund um das Thema Stillen.

Dazu sagt die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Ophelia Nick: "Stillen ist die natürliche Ernährung für Babys und gut für die Gesundheit von Mutter und Kind. Gerade zu Beginn fällt es Frauen jedoch nicht immer leicht, ihr Kind zu stillen. Damit möglichst viele Kinder von den gesundheitlichen Vorteilen des Stillens profitieren können braucht es Unterstützung, Beratung und Informationen. Stillende müssen sich aber auch akzeptiert fühlen. Kurzum: Wir müssen es Müttern leichter machen, ihr Baby zu stillen. Mit der Nationalen Strategie zur Stillförderung hat die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Familien und Fachkräfte zu unterstützen, die Stillförderung nachhaltig zu verbessern und ein stillfreundliches Umfeld zu schaffen." 

Die Nationale Strategie zur Stillförderung umfasst kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem:

  • Erarbeitung einer evidenzbasierten Leitlinie zur Stillförderung und Stilldauer nach höchsten wissenschaftlichen Standards
  • Aufbau eines systematischen Stillmonitorings
  • Überarbeitung und Erweiterung der Lernziele für Medizin, Pflege, Hebammenwissenschaft und Pharmazie um Stillwissen
  • Erarbeitung einer Checkliste "Ist meine Kinder- und Jugendarztpraxis stillfreundlich?" durch die Nationale Stillkommission
  • Erarbeitung von Materialien für die bessere Vereinbarkeit von Stillen und Beruf
  • Sammlung von Best Practice Beispielen im Bereich der kommunalen Stillförderung
  • Erarbeitung und Verbreitung von Stillwissen und praktischen Informationen für Familien
  • Erarbeitung von Materialien und Fortbildungsmodulen für Fachkräfte
  • Vernetzung der relevanten Akteure aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Verbänden und Institutionen sowie der Fachkräfte, die im direkten Kontakt zu den Familien stehen 

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur Stillförderung wird vom Institut für Kinderernährung am Max Rubner-Institut koordiniert. Die Kommunikationsmaßnahmen werden vom Netzwerk Gesund ins Leben erarbeitet und verbreitet. Weitere Informationen und Materialien finden Sie auf den Internetseiten des BMEL und des Netzwerks Gesund ins Leben

Hintergrund:

Unter Beteiligung von WHO und UNICEF ist die Weltstillwoche die größte gemeinsame Kampagne aller stillfördernden Organisationen weltweit. Ziel ist es, Stillen als natürliche und einfache Ernährung für Säuglinge in den Blick zu nehmen und sowohl Familien als auch die Gesellschaft über die positiven Effekte des Stillens zu informieren. So haben gestillte Kinder zum Beispiel ein geringeres Risiko, übergewichtig zu werden, und entwickeln im Laufe ihres Lebens seltener eine Diabetes mellitus Typ2-Erkrankung. 

Im Schnitt wurden in den vergangenen Jahren in Deutschland jährlich rund 750.000 Kinder geboren. Zum Zeitpunkt der Geburt beabsichtigen 90 Prozent der Mütter ihr Kind zu stillen. Obwohl der Stillwunsch hoch ist, sind die Stillraten deutlich geringer: Nach der Geburt stillen 68 Prozent ausschließlich. Bis zum vollendeten vierten Monat stillen nur noch 40 Prozent der Mütter ihr Kind ausschließlich, zum vollendeten sechsten Monat sind es lediglich noch 13 Prozent.

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