Politischer Erntedank des BMEL: Professor Niklas-Medaillen verliehen
Özdemir wirbt für gemeinsame Lösungen für nachhaltige Veränderungen
Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute beim Politischen Erntedank des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Professor Niklas-Medaillen verliehen. Die höchste Auszeichnung des BMEL für besonderes Engagement auf dem Gebiet der Ernährung, Land- und Forstwirtschaft erhielten in diesem Jahr Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, der Landwirt und Experte für Agro-Forstsysteme Thomas Domin, Prof. Dr. Jürgen Heß, Pionier der Öko-Forschung, und Dr. Brigitte Rusche, langjährige Vizepräsidentin und wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Tierschutzbundes.
Bei der Preisverleihung sagte Bundesminister Cem Özdemir: "Wir zeichnen heute vier herausragende Persönlichkeiten aus, die den landwirtschaftlichen Berufsstand in Deutschland und auch die Arbeit unseres Ministeriums maßgeblich geprägt haben und prägen. Sie alle haben in ihren jeweiligen Bereichen Pionierarbeit geleistet – beim Tierschutz und bei der Gleichstellung im ländlichen Raum, für die Ökolandbau-Forschung und für das Vorankommen der Agroforstwirtschaft. Sie waren zugleich Beraterinnen und Berater, Kritikerinnen und Kritiker und haben dabei stets mit Leidenschaft und großer Expertise die Weiterentwicklung unserer Land- und Ernährungswirtschaft vorangetrieben. Sie zeigen, dass persönliches Engagement, Überzeugung und ein klarer Kompass für die Zukunft einen Unterschied machen. Sie zeigen, Zukunft gestalten – das geht! Für ihr unermüdliches Engagement danke ich ihnen von Herzen."
Bundesminister Özdemir hob anlässlich des Politischen Erntedanks hervor: "Veränderungen bedeuten Herausforderungen und Zumutungen. Ich wünsche uns allen, dass wir im Sinne unserer vier Preisträger Haltung zeigen. Haltung, wenn es die gemeinsame Arbeit an Lösungen und Kompromissen für eine zukunftsfeste Landwirtschaft und Ernährung geht. Und auch, wenn es darum geht, unsere Demokratie vor Anti-Demokraten zu schützen."
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Auch die diesjährige Ernte, die vielerorts von den Auswirkungen der Klimakrise geprägt war, zeigt das. Dazu sagte Cem Özdemir: "Die Landwirtinnen und Landwirte haben dafür gesorgt, dass unsere Speicher gut gefüllt sind. Dafür können wir nicht dankbar genug sein. Wir sehen, die Zeiten haben sich verändert. So beständig wie früher sind sie nicht mehr. Immer öfter wird die Ernte durch verändertes Klima und durch Extremwetter zum Lotteriespiel. Die Landwirte spüren die Klimakrise direkt auf dem Feld. Klimaschutz und Klimaanpassung sind die Gebote unserer Zeit. Nutzen und Schützen gilt es, in Einklang zu bringen. Bei diesen Herausforderungen unterstützen wir die Landwirtschaft – etwa beim Umbau der Tierhaltung, beim Abbau von unnötiger Bürokratie, bei der Umstellung auf Ökolandbau, mit einer verbesserten EU-Agrarpolitik oder mit Unterstützung von Forschung und Wissenstransfer."
Abschließend warb Bundesminister Özdemir für gemeinsame Lösungen bei den notwendigen nachhaltigen Veränderungen: "Es gibt unterschiedliche Interessen. Das darf aber nicht bedeuten, den Status quo zu bewahren, während sich die Welt um uns herum verändert. Ohne Zumutungen geht es nicht – aber sie sind die Investition in unsere Zukunft. Etwas zu wagen und zu investieren, das ist nicht nur bestes Unternehmertum, sondern es bietet auch Chancen. Entscheidend ist, dass unterschiedliche Meinungen respektiert werden – um gemeinsam zu guten und praxistauglichen Lösungen zu kommen, die mehrheitlich getragen werden. Dabei müssen wir alle von Zeit zu Zeit über unseren Schatten springen. Was uns Demokraten aber alle eint, das ist die Bereitschaft zum Zuhören und zum Kompromiss."
Hintergrund zur Professor Niklas-Medaille
Die Professor Niklas-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Mit ihr werden besondere Verdienste und herausragendes Engagement für die Ernährungs-, Land- und Forstwirtschaft sowie Leistungen zum Wohle der in diesem Bereich tätigen Menschen gewürdigt.