Mehr als 18.000 Menschen in klimaresilienter Landwirtschaft in BMEL-Projekt aus- und weitergebildet
Bei seiner Reise nach Sambia hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, das Flaggschiff der Projektarbeit des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Afrika besucht: das "Deutsch-Sambische Agrartrainings- und Wissenszentrum" (AKTC). Dort werden seit 2014 Landwirtinnen und Landwirte in klimaresilienten Anbaumethoden aus- und weitergebildet. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf Mechanisierung, die zu einer wesentlichen Produktionssteigerung beiträgt. Seit 2023 kann im AKTC auch der sambische Traktorführerschein erworben werden. Aktuell wird das AKTC zu einem agrarökologischen Trainings- und Demonstrationsbetrieb ausgebaut, in dem Anbaumethoden wissenschaftlich begleitet werden.
Anlässlich des Besuchs sagte Bundesminister Özdemir: "Hier in Sambia zeigt sich die Klimakrise in ihrer geballten Härte. Extreme Dürren vernichten ganze Ernten und sind ein Verstärker für immer größere Not und Hunger im Land. Umso nötiger ist eine nachhaltige, besser an Klimafolgen angepasste Landwirtschaft – dafür brauchen die Menschen vor Ort das entsprechende Know-how. Genau das vermitteln wir in unserem Agrartrainingszentrum. Hier wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 18.000 Menschen in nachhaltiger, klimaresilienter Landwirtschaft geschult – das ist eine beeindruckende Zahl! Sie alle haben wertvolles Wissen in ihre Betriebe, ihre Dörfer und auf ihre Felder gebracht, wo es Früchte trägt. Damit das AKTC auch künftig Impulse setzt, bauen wir die agrarökologische Komponente der Farm weiter aus und vernetzten das Projekt stärker in Sambia und in der Region. Ich danke allen Projektbeteiligten aus Sambia und Deutschland, die zum Erfolg des AKTC beitragen.
Wir wollen Vorzeigeprojekte wie das AKTC weiter stärken und ausbauen. Die Folgen der Klimakrise führt uns vor Augen, wie nötig das ist. Deshalb legen wir auch in unserem neuen Afrika-Konzept, das gerade finalisiert wird, den Fokus auf langfristige Partnerschaften zum Erfahrungsaustausch und zum konkreten Wissenstransfer. Nachhaltige Landwirtschaftspolitik sichert Ernährung, Einkommen und damit auch Frieden. Das sind die entscheidenden Vorraussetzungen dafür, dass Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat haben."
Das AKTC zeigt, wie Landwirtschaft dazu beitragen kann, das Recht auf Nahrung in der Praxis zu verwirklichen. Seit August 2014 besteht das AKTC als Weiterbildungszentrum, in dem sambische Landwirtinnen und Landwirte, Fach- und Führungskräfte landwirtschaftlicher Betriebe sowie Multiplikatoren aus Hochschulen und der landwirtschaftlichen Beratung zu moderner nachhaltiger Pflanzenproduktion und Agrartechnik geschult werden. Dabei stellt insbesondere die Kleinmechanisierung zukünftig eine große Chance da, um Landwirtschaft in ländlichen Gebieten für alle Generationen attraktiv zu machen. Hinzugekommen als neue Schwerpunkte sind klimaresiliente und agrarökologische Produktionsmethoden. Agrarökologische Anbauversuche werden seit 2024 durch das Julius-Kühn-Institut wissenschaftlich begleitet. Für die Verbreitung des Wissens über Sambia hinaus besteht eine Kooperation mit dem regionalen Bauernverband SACAU.
Die Projektziele des AKTC sind:
- Qualifizierung der Zielgruppen in praxisnaher Anwendung moderner Technik und nachhaltiger Anbauverfahren
- Weiterentwicklung zum Kompetenzzentrum im klimaresilienten Pflanzenbau
- Förderung einer ernährungssensitiven Landwirtschaft durch Diversifizierung der Ackerfrüchte
- Erschließung neuer Versuchs- und Demonstrationsflächen für nachhaltige Anbauverfahren, mit dem langfristigen Ziel der agrarökologischen Transformation
- Erweiterung der lokalen, regionalen und internationalen Zusammenarbeit
Hier finden Sie weitere Informationen zum Deutsch-Sambischen Agrartrainings- und Wissenszentrum.